Du sitzt in einem Kaffee und entdeckst einen süßen Typen. Immer wieder schaust du in seine Richtung und spürst dieses Kribbeln in der Magengegend, als er deinen Blick erwidert. Du fasst dir ein Herz und lächelst ihn an, er lächelt zurück, und dir schießt die Röte ins Gesicht. Du willst aufstehen, zu ihm rübergehen und ihn nach seiner Nummer fragen. Doch was sollst du nur sagen? Was, wenn er abweisend reagiert? Was, wenn er eine Freundin hat? Und während du hin und her überlegst, steht er auf und steuert auf den Ausgang zu. Bevor er das Kaffee verlässt, dreht er sich zu dir um, hebt die Hand und verschwindet in der Menschenmenge.

Und da sitzt du nun und denkst: hätte ich doch was gemacht, wäre ich doch einfach zu ihm rübergegangen, hätte ich mich doch getraut. Und jetzt ist er weg. Kennst du dieses Gefühl? Diese Leere und diese Enttäuschung über dich selbst, wenn du realisierst, dass du schon wieder eine Chance vertan hast?

Hätte – wäre – sollte: der Inbegriff eines verpassten Lebens

Wie viele verpasste Chancen kannst du aufzählen? In wie vielen Momenten bist du passiv geblieben, anstatt eine Entscheidung zu fällen? Wie lange ist deine Liste an nicht genutzten Möglichkeiten, die du heute bereust? Und wie lange willst du noch warten, ehe du anfängst, dein Leben zu leben? Wie oft willst du deine Träume und Ziele auf Morgen verschieben? Denn eins ist klar. Du bist nicht ewig auf dieser Welt. Irgendwann ist der Spaß hier vorbei und dann? Ja genau, was dann? Willst du dir in den letzten Jahren, Monaten oder Stunden deines Lebens eingestehen müssen, dass du fast nichts von dem, was du dir vorgenommen hattest, realisiert hast? Dass deine Wünsche irgendwann zerplatzt sind wie Seifenblasen, weil du zu wenig unternommen hattest, um sie zu verwirklichen?

Du bist stärker als du meinst, du schaffst das

Eines Tages wird es für deine Träume zu spät sein, aber bis dahin zählt jeder einzelne Tag. Anstatt auf dem Bahnsteig zu stehen und zuzuschauen, wie ein Zug voller Chancen nach dem anderen an dir vorbeifährt, fordere ich dich auf, aufzuspringen und ins Tun zu kommen. Hör auf, die Schuld bei anderen zu suchen, und übernimm Verantwortung für dich und dein Leben. Dann wird sich schlagartig alles zum Positiven wandeln.

Es gibt einige Gründe, warum Menschen gerne alles auf Morgen verschieben, die weit verbreitet sind. Wenn du dich in einem oder mehreren wiedererkennst, hilft dir das die Augen zu öffnen und von nun an anders zu reagieren.

Grund Nr. 1: Negative Gedanken

Deine Gedanken sind entscheidend für das Gelingen deines Vorhabens. Viele Menschen fokussieren sich vor allem auf das, was schiefgehen könnte und auf die bevorstehenden Probleme. Sie halten sich so lange alle Nachteile und Risiken vor Augen, bis es völlig klar ist, dass das Vorhaben aufgegeben werden muss, noch bevor man damit angefangen hat. Bei allem, was du tust im Leben, wirst du mit Herausforderungen konfrontiert werden. Die Frage ist, wie du damit umgehst. Du kannst dich entweder auf das Problem konzentrieren und aufgeben (oder gar nie starten) oder du suchst nach Lösungen.

Was du stattdessen tun kannst

Bis jetzt hast du hauptsächlich in Problemen gedacht. Was hat dir das gebracht? Wie weit bist du damit in deinem Leben gekommen? Wie wäre es, wenn du ab sofort anfängst, in Lösungen zu denken? Ein Beispiel: Eine hohe Rechnung ist ins Haus geflattert und du hast kein Geld auf deinem Konto, um sie zu bezahlen. Du kannst jetzt verzweifeln und dir die ganze Zeit in Erinnerung rufen, dass dir das Geld fehlt, um sie zu begleichen. Oder du änderst deinen Fokus und fragst dich stattdessen: WIE komme ich an diesen Betrag, um die Rechnung zu zahlen? Dadurch entziehst du dem Problem Energie, die du nutzen kannst, eine Möglichkeit zu finden, deinen Verpflichtungen nachzukommen.

Grund Nr. 2: Die „Mañana-Mañana-Mentalität“

Latinos sind dafür bekannt, alles auf den nächsten Tag zu verschieben. Warum heute mit etwas beginnen, wenn es genauso gut Morgen erledigt werden kann? Lieber den Moment genießen und den Rest vertagen. Bei einigen Dingen funktioniert das tatsächlich sehr gut. Ob du deine Kleider heute oder morgen bügelst oder Schuhe heute oder morgen zur Reparatur bringst, spielt wirklich keine Rolle. Doch was passiert, wenn es sich nicht um Kleidungsstücke, sondern um dein Leben handelt? Wenn du dir bei jedem Traum, den du hast, sagst: auf den einen Tag kommt es nicht darauf an, morgen ist schließlich auch noch ein Tag. Stimmt. Bloß, wenn du dir das an hundert Tagen sagst, ist plötzlich ein Vierteljahr verstrichen und du hast NICHTS gemacht. Und irgendwann, nicht heute, nicht morgen, aber eines Tages wirst du dir eingestehen müssen, dass es dafür jetzt zu spät ist.

Manana-Mentalitaet

Was du stattdessen tun kannst

Frauen werden in Deutschland durchschnittlich 83,6 Jahre alt. Du kannst dir einen Countdown basteln, der dir täglich anzeigt, wie viele Jahre oder Tage du noch zu leben hast. Die schwindende Zahl wird dich hoffentlich dazu motivieren, keinen Tag mehr ungenutzt zu lassen. Du kannst auch einen Vertrag mit dir selbst abschließen und dich belohnen, wenn du das, was du dir vorgenommen hast, einhältst respektive dich bestrafen, wenn du wieder etwas auf den nächsten Tag verschoben hast.

Grund 3: Ich habe keine Zeit

Eine sehr beliebte Ausrede für fast alles. Wir alle haben Verpflichtungen, einen Beruf, eine Familie, Hobbys und Beziehungen. Das nimmt Zeit in Anspruch, vor allem, wenn man engagiert ist. Doch bevor du einen Traum nicht umsetzt, weil du dir einredest, dass du keine Zeit hast, zähle mal die Stunden, die du täglich auf Facebook, TikTok, Instagram und Pinterest alleine vergeudest. Dann addiere dazu die verschwendete Zeit, die du vor dem Fernseher verbringst. Und du wirst dir eingestehen müssen, dass du sehr wohl Zeit hast. Die Frage ist nur, ob du dir wichtig genug bist, um sie für dich zu nutzen.

Was du stattdessen tun kannst

Soziale Medien sind der Zeitfresser schlechthin. Verzichte für eine gewisse Zeit auf das Posten und Kommentieren von Fotos und fokussiere dich stattdessen auf dein reales Leben. Du wirst erstaunt sein, wie viel du an einem Tag geschafft kriegst, wenn du Instagram & Co. auf Wiedersehen sagst.

Grund Nr. 4: Zu wenig Vertrauen in mich

Alles Unbekannte macht in der Regel Angst. Du weißt nicht, was auf dich zukommt und hast keine Erfahrungswerte. Daraus resultieren Zweifel, und du beschäftigst dich mit Fragen wie: Was, wenn ich das nicht kann? Was, wenn mich jemand auslacht? Was, wenn ich damit scheitere? Was, wenn ich schon wieder was in den Sand setze? Dein Gehirn wird sich dann automatisch auf all deine Misserfolge konzentrieren und dir einen nach dem anderen in Erinnerung rufen. Du siehst dich in deinen negativen Glaubenssätzen bestätigt und lässt lieber die Finger davon, anstatt nochmals zu scheitern.

Zu wenig Vertrauen in mich

Was du stattdessen tun kannst

Suche nach allen Erfolgen, die du bereits verzeichnet hast, und schreib sie dir auf. So siehst du schwarz auf weiß, was du schon alles geschafft hast. Das kann dein Studienabschluss sein, eine Beförderung bei der Arbeit, die einjährige Weltreise, eine liebevolle Partnerschaft, eine tolle Beziehung mit deinen Kindern. Egal, worauf du stolz bist: denke immer daran, dass du das erreicht hast. Wenn die Zweifel noch immer nicht weg sind, frage dich, was deine größte Angst dabei ist und was passieren würde, wenn du tatsächlich scheitern solltest. Was ist das schlimmste Szenario, das eintreffen könnte? Wenn du dir diese Frage beantwortet hast, verschwindet die Angst fast komplett, denn die möglichen Auswirkungen sind weit weniger beängstigend als die bloße Angst davor.

Ich hoffe, dass ich dich mit diesen vier Gründen wachrütteln konnte. Dein Leben ist kostbar und es ist leider viel schneller vorbei als du denkst. Also trau dich und mach was draus. Ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg beim Kreieren.

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