Job, Kind und Alltag unter einen Hut zu bringen, funktioniert auf dem Papier hervorragend. Die Realität aber sieht bei den meisten Familien und Alleinerziehenden etwas anders aus. Zwei Begriffe dominieren das nicht ganz so idyllische Familienleben: schlechtes Gewissen und Zeitdruck. Wer Kinder hat und trotzdem seine Karriere verfolgen will, wird zwangsläufig zum Dauerakrobaten. Beidem gerecht zu werden, bedingt einen täglichen Spagat, der nicht immer gelingt und mit der Zeit ganz schön an die Substanz geht. Denn etwas kommt dabei immer zu kurz.

Das ewige hin und her zwischen Konferenzraum und Spielplatz

Der Job ist erfüllend und macht Spaß, und eigentlich liebäugelt man mit einer Beförderung. Doch jedes Mal, wenn man wegen eines Abgabetermins Überstunden machen muss und erst nach 20 Uhr nach Hause kommt, bricht man in Panik aus. Denn man hat schon wieder ein familiäres Abendessen verpasst und kann den Kindern erneut keine Gute Nacht-Geschichte vorlesen. Umgekehrt kratzt es am Ego, wenn man am arbeitsfreien Tag, man hat das Pensum wegen der Kinder auf 80% reduziert, auf dem Spielplatz sitzt, während die Kollegen an einem Meeting die Verkaufsstrategie fürs nächste Jahr definieren.

Dazu kommt der enorme organisatorische Aufwand, der nötig ist, damit so ein Alltag überhaupt funktionieren kann. Wer betreut die Kinder, während die Eltern bei der Arbeit sind? Wer bleibt zuhause, wenn der Sohn oder die Tochter krank wird? Was bei Kleinkindern gefühlt jede Woche der Fall ist. Und wer nimmt am Elternabend in der Schule teil, wenn sowohl Vater als auch Mutter genau an dem Datum ein wichtiges Geschäftsessen haben?

Oft sind zwei Einkommen kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit

Solche und weitere Fragen sorgen für andauernden Stress, der sich einerseits von den Eltern auf die Kinder überträgt und andererseits zu einer Belastungsprobe für die Beziehung wird. Warum also sich das antun? Bei Alleinerziehenden stellt sich diese Frage schlicht nicht, denn sie müssen sich und ihre Kinder ohne die Unterstützung eines Partners durchbringen. Bei Paaren ist es oft aus wirtschaftlichen Gründen nötig, dass beide arbeiten, da ein Einkommen allein nicht ausreicht. Oder man braucht das zweite Gehalt, um sich einen Traum zu erfüllen, wie zum Beispiel der Kauf eines Hauses.

Sind Frauen, die beides wollen, egoistische Powerfrauen?

Ein weiterer Grund kann die Selbstverwirklichung sein, für die lustigerweise hauptsächlich Frauen kämpfen müssen. Es ist absolut normal, dass ein Mann respektive Vater einen Job hat, der ihm gefällt und er Karriere machen will. Hegt eine Frau die gleichen Ambitionen, löst das meist ein kollektives Augenbrauenhochziehen aus. Schließlich sind da ja noch die Kinder. Ist es in der heutigen Zeit wirklich noch angebracht, dass Frauen ihre Berufung zugunsten von Familie zurückstellen oder gar aufgeben sollten?

Der Spagat ist möglich, ich bin das beste Beispiel

Ich bin Mutter zweier wundervoller Kinder, die ich jahrelang allein großgezogen habe. Ich kenne das Gefühl der inneren Zerrissenheit und weiß, wie stressig es ist, die Kinder rechtzeitig von der Kita abzuholen. Nach dem Tod meines Partners stand ich vor dem finanziellen Ruin und hatte damals keine andere Wahl als arbeiten zu gehen. Doch Geld war nie der alleinige Antrieb, es ging dabei immer auch um meine persönliche Erfüllung. Denn ich spürte, dass in mir etwas schlummerte, das ich ausleben musste. Ich hatte eine Berufung, und der wollte ich nachgehen. Ich gründete mein Unternehmen quanten-resonanz.de mit dem Ziel, andere Menschen zu unterstützen und sie bei ihrem Veränderungsprozess zu begleiten. Und das habe ich nach 10 intensiven Jahren geschafft.

Kinder brauchen vor allem eines: eine glückliche Mutter

Wo waren meine beiden Kinder während der Zeit? An meiner Seite. Und ich wage zu behaupten, dass sie keine emotionalen Schäden davongetragen haben, weil ich mir erlaubt habe, meinen Traum zu verwirklichen. Denn durch das Ausleben meiner Berufung fühle ich mich erfüllt, was sich positiv auf meine Sprösslinge auswirkt. Hätte ich es nicht getan, wäre da diese latente innere Unzufriedenheit, die sich in irgendeiner Form auf meine Kinder übertragen hätte. Die Basis allen Glücks ist die Selbstliebe. Bin ich mit mir im Reinen, kann ich eine ganz andere Beziehung zu meinem Umfeld aufbauen. Und das schließt die eigenen Kinder mit ein.

Diese Tipps werden dein Leben einfacher machen

Damit es mit dem Vereinen von Familie und Beruf(ung) klappt, gibt es ein paar wichtige Aspekte, die ich mir zur Regel gemacht habe und die ich mit dir teilen möchte.

Erklärs deinem Kinde

Es gibt diese Redewendung: erklärs mir als wäre ich ein Kind. Damit ist gemeint, einen komplizierten Sachverhalt auf ganz einfache Art und Weise zu erläutern. Es ist völlig egal wie alt dein Kind ist, sprich mit ihm und erkläre, was sich in eurem Leben gerade tut. Je besser es versteht, warum du beispielsweise zwei Tage die Woche nicht zuhause bist, desto einfacher und schneller wird es sich an die neue Situation gewöhnen. Ganz wichtig ist auch, dass dein Sohn oder deine Tochter weiß, dass du jederzeit ein offenes Ohr hast. Dieses Vertrauen braucht es, um in der Familie über alles reden zu können.

Netzwerk aufbauen und Hilfe annehmen

Im Alleingang wirst du Familie und Job nie schaffen. Du brauchst Unterstützung. Also tu dich mit anderen Eltern zusammen und erleichtert euch einander den Alltag. Ihr könnt eine Fahrgemeinschaft bilden, abwechselnd Mittagessen kochen oder die Hausaufgabenbetreuung untereinander aufteilen. Löse dich von dem Irrglauben, dass du als Vater oder Mutter ganz auf dich gestellt bist und Hilfe annehmen ein Zeichen von Schwäche ist. Auch deine Familie und dein Freundeskreis können unterstützen. Was gibt es Schöneres für die Kinder als einen Tag bei Oma und Opa zu sein?

Die Gesellschaft vor der Tür lassen

Du lebst dein Leben nach deinen Werten und deinen Regeln. Was man gemeingültig so tut, das darfst du getrost ignorieren. Denn egal wie du es machst, irgendjemand findet immer einen Grund, um dich zu kritisieren. Entweder bist du eine Rabenmutter respektive ihr seid egoistische Eltern, weil ihr beide arbeitet. Oder du wirst beschuldigt, das Rad der Emanzipation um 20 Jahre zurückzudrehen, wenn du dich entscheidest, daheim bei den Kindern zu bleiben. Darum fang gar nicht erst damit an, auf andere zu hören.

Familienzeit ist heilig

Familienzeit ist heilig

Es stimmt zwar, dass immer mal etwas dazwischenkommen kann. Doch wenn es um die Zeit mit deiner Familie geht, dann gilt dieser Einwand nicht. Für ein harmonisches Familienleben braucht es Struktur, weshalb du gemeinsame Aktivitäten fix einplanen solltest. Das kann das tägliche Abendessen sein, der Ausflug am Sonntag oder der wöchentliche Filmabend. Sprecht miteinander und legt fest, was euch wichtig ist und was ihr zusammen erleben möchtet. Und verpflichtet euch dann, diese Abmachungen zu respektieren und komme was wolle, einzuhalten. Am besten trägst du dir die Termine in deine private Agenda ein und blockierst die Zeiten in deinem Büro-Kalender. Damit du erst gar nicht in Versuchung kommst, an dem Tag ein wichtiges Meeting einzuberufen.

Deine Bedürfnisse lösen sich mit dem Kinderkriegen nicht in Luft auf

Für ein erfülltes und glückliches Leben brauchst du nicht nur gute Organisation, sondern eine positive Grundstimmung. Fühlst du dich ausgeglichen und zufrieden, überträgt sich das auf deine Mitmenschen und vor allem auf deine Familie. Anstatt ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn du deine Leidenschaft zum Beruf machst, solltest du dankbar sein, deine Berufung gefunden zu haben und verwirklichen zu können. Und es ist wirklich nicht schlimm, wenn du den Abwasch mal auf den nächsten Tag verlegst. Wichtiger als Perfektion ist es, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Denn für eine glückliche Familie braucht es glückliche Eltern.

Jeden Donnerstag auf Zoom: mein neuer Business-Lunch

Möchtest du mehr darüber wissen, wie du es schaffst, Job, Beziehung und Kinder zu vereinen? Dann nimm an meinem wöchentlichen Business-Lunch teil. Das ist ein virtueller Austausch unter Gleichgesinnten, um verschiedene Karrierethemen zu besprechen. Wie eben die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie. Der Lunch findet jeden Donnerstag um 12 Uhr auf Zoom statt. Alle nötigen Informationen erhältst du in meiner Facebook-Gruppe. Es lohnt sich also, dort Mitglied zu werden.

Und hier die Facebook-Kommentare

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